Aufrüttelndes und Aufsehen erregendes Stück des Theaters im Gärtnerviertel (TiG)

Eine   Produktion   des   TiG   (Theaters   im Gärtnerviertel)   ,   Bamberg   erntet   seit   zwei Jahren begeisterte Kritiken, obwohl es in dem Drei-Personen-Stück mit dem Titel „Weißes Mäuschen warme Pistole“ um den Hass und um rassistisch motivierte Gewalt geht.

Das   Publikum   (   die   diesjährigen   neunten Klassen mit den Deutschlehrern   OStR Will und   StRin   Heinrich)     macht   eine   fiktive Bekanntschaft mit dem Zwickauer Terror-Trio des „NSU“. Das Stück der Berliner Autorin Olivia Wenzel lässt den Hass, die Täter und vor allem die Opfer zu Wort kommen.   Man   besucht   das   NSU-Trio   in   seinem   Zwickauer   Wohnzimmer   und beobachtet es bei der Planung der Terrortaten, mit denen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe über ein Jahrzehnt hin das ganze Land überzogen haben. Letztere ist die einzig überlebende Rechtsterroristin, die inzwischen zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden ist.
Die   Graf-Stauffenberg-Realschule   bekennt   sich   jedes   Jahr   als   Schule   ohne Rassismus, eine Schule mit Courage zu sein.
Die   Inszenierung   des   Stückes   „Weißes   Mäuschen   warme   Pistole“   durch   die Regisseurin Heidi Lehnert wirkt trotz der minimalistischen Gestaltung der Bühne alleine durch das beeindruckende Spiel der Akteure bedrohlich. Sie lädt jedoch nicht dazu ein, mit dem erhobenen Zeigefinger zu richten und sie vergisst die Opfer nicht. Aber sie spürt in ihren stärksten Momenten dem nach, was jeden Menschen zum Hassen verleiten kann. Der Zuschauer erkennt darüber hinaus, dass, so banal dies klingen mag, Liebe die Antwort ist. Liebe und Achtung für die Opfer und ihre Angehörigen, aber auch Liebe für die Täter, damit sie den Hass in sich heilen können.